Stiftung Sabab Lou

Newsletter November 2024

Liebe Freundinnen und Freunde von Sabab Lou,

Ampel-Aus, Trump-Wahl, stagnierende Wirtschaft – die Schlagzeilen halten uns in Atem. Doch so groß die Sorgen um unser eigenes Land sind, sollten wir nicht vergessen, wie es in anderen Regionen der Welt aussieht. In Subsahara-Afrika gelten gegenwärtig wieder fast 40 Prozent der Bevölkerung als absolut arm. Das bedeutet, mit weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag überleben zu müssen.

Dagegen können wir etwas tun. Als Stiftung Sabab Lou bieten wir Jugendlichen mit einer fundierten landwirtschaftlichen Ausbildung Perspektiven. Lesen Sie in unserem Newsletter von einigen mutmachenden Beispielen.

39 Nachwuchstalente für die Landwirtschaft

Am 26. Oktober war es wieder so weit: bei einer feierlichen Verabschiedung erhielten die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen des Holistic Agribusiness Centre ihre Abschlusszeugnisse. Mit 39 Absolventen war dieser Jahrgang der größte seit Bestehen des gambischen Ausbildungszentrums. Was uns besonders stolz macht: Fast 60% von ihnen sind Frauen.

Wir freuten uns über bestes Wetter und viele hochrangige Festredner, die die Leistungen der jungen Menschen würdigten, darunter Lamin Saidykhan, Gouverneur der North Bank Region, Alagie Nyagado, stellvertretender Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium und Klaus Botzet, der deutsche Botschafter in Gambia.

Absolventin Arokey Demba ermutigte ihre Mitabsolventen: „Lasst uns der Zukunft mit Zuversicht entgegentreten. Wir haben die Werkzeuge erhalten, um erfolgreich zu sein, und selbst wenn der Weg schwierig wird: wir sind bereit!“

Was für uns der größte Erfolg ist: Die meisten Abgänger haben schon jetzt eine Anstellung oder machen sich mit ihrem eigenen landwirtschaftlichen Start-Up selbstständig.

Im Portrait: Alasana York

Der Weg zum eigenen Unternehmen ist nicht immer einfach – weder in Deutschland, noch in Gambia. Wie man es trotz Rückschlägen schafft, zeigt das Beispiel unseres Absolventen Alasana York.

Nach seinem Abschluss 2021 plante Alasana, eine Hühnerfarm aufzubauen und einen Obst- und Gemüsegarten anzulegen. Er fing mit einer kleinen Kohorte Masthähnchen an, re-investierte und expandierte rasch. Der eigene Anbau reduzierte die Futtermittelkosten, den Profit steckte er in ein größeres Hühnerhaus. Doch kurz nach Fertigstellung (es war sein zweites Geschäftsjahr) kam die Katastrophe: sein Hof wurde von Monsunfluten überschwemmt, seine Investitionen waren dahin.

Anstatt sich entmutigen zu lassen, beschloss Alasana, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Er analysierte den Markt und fand bald seine Marktlücke: Transportdienste für Kleinbauern abseits der Straße. Mithilfe eines soliden Businessplans gelang es ihm, einen der wenigen staatlichen Zuschüsse zu akquirieren. Er schaffte sich ein Tricycle, ein Lasten-Motorrad, an und startete sein Business.

Heute führt Alasana neben der Hühnerhaltung ein erfolgreiches Transportunternehmen. Er beschäftigt zwei Fahrer, akquiriert Neukunden und baut sein Geschäft aus. „Die diversifizierte Ausbildung hat mir die Augen für die vielen Möglichkeiten eröffnet“, sagt er.

Alasana hat Durchhaltevermögen bewiesen. Wir sind sicher: er wird seinen Weg weiter gehen.

Auf Bildungsreise mit Cem Özdemir

Edith Lanfer (rechts) mit Cem Özdemir (Mitte) und Delegationsteilnehmern. Foto: ©BMEL/Oliver Schwalm

Anfang November war die Stiftung Sabab Lou eingeladen, mit einer Delegation des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, nach Äthiopien und Sambia zu reisen. Auf dem Programm standen unter anderem die Teilnahme am African Youth Agribusiness Forum in Addis Abeba und der Besuch mehrerer Agrarforschungs- und -bildungseinrichtungen in Sambia.

„Es ist eine wertvolle Erfahrung zu sehen, wie andere Ausbildungszentren arbeiten“, sagt Edith Lanfer, Agrarexpertin bei Sabab Lou. „Gleichzeitig ist die Reise für uns eine wichtige Möglichkeit, unser Trainingskonzept, das nicht nur Fachwissen, sondern auch unternehmerische Fähigkeiten vermittelt, in die Diskussion einzubringen. Vor allem wollen wir erreichen, dass so viel Unterstützung wie möglich direkt bei den Jugendlichen ankommt.“

Lassen Sie mich darauf zurückkommen. Kein Mensch sollte in Armut leben. Landwirtschaft ist dafür unverzichtbar und Ausbildung für junge Menschen der Schlüssel zum Erfolg.

Wir freuen uns, wenn Sie die Arbeit von Sabab Lou mit Ihrer Spende unterstützen.

Mit den besten Wünschen für die kommende Adventszeit

Ihre

Andrea Spennes-Kleutges
Geschäftsführung