Stiftung Sabab Lou

Newsletter Frühjahr 2025

Liebe Freundinnen und Freunde von Sabab Lou,

In diesem Newsletter geht es vor allem um die Absolventinnen und Absolventen unserer landwirtschaftlichen Ausbildung. Wie kommen sie voran, vor welchen Herausforderungen stehen sie, wie können wir sie noch besser unterstützen?

Im Portrait: Cherno Boye

Die jungen Menschen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, sind bestens qualifiziert und hochmotiviert. Einige finden eine Anstellung in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Viele machen sich mit einem kleinen Start-up selbstständig. Doch wir sehen auch, dass es ihnen am nötigen Startkapital fehlt, um ihr Unternehmen auszubauen und zu stabilisieren.

Zum Beispiel Cherno Boye (im Bild oben). Cherno lebt mit seiner Familie in Kibiri, einem Dorf in der Central River Region. Gemeinsam bewirtschaften sein Vater und er vier Hektar Land und pflanzen dort Mais, Couscous, Bohnen und Erdnüsse an. Cherno möchte die Produktion ausweiten und Gemüse anbauen. Vor allem will er sein Wissen über organische Landwirtschaft anwenden. „Die Leute aus meinem Dorf holen sich oft Rat von mir, und den gebe ich gern. Die meisten Bauern in unserer Region setzen Chemikalien ein. Das ist nicht gut für die Gesundheit der Konsumenten und schlecht für den Boden“, sagt er. Die Fläche für eine Erweiterung ist vorhanden. Woran es Cherno fehlt, ist das nötige Kapital für eine Einzäunung und Bewässerungsanlage. Eine solche größere Investition von umgerechnet 3.400 Euro lässt sich aus den laufenden Erträgen allein nicht finanzieren.

Gestartet: „Agri-Accelerator“ mit der FAO

Gemeinsam mit der Food and Agriculture Organization der UN (FAO) haben wir in diesem Frühjahr das Pilotprojekt „Agri-Accelerator“ gestartet, das vor allem ein Coaching für Jungunternehmerinnen und -unternehmer beinhaltet. In einem ersten Schritt wurden vier Mitarbeiter unserer gambischen Partnerorganisation RDO als Coaches ausgebildet. Seit April erhalten zehn unserer Absolventinnen und Absolventen ein dreimonatiges Coaching. Auch Cherno hat sich qualifiziert. Im Zentrum der Beratung steht die Weiterentwicklung des jeweiligen Geschäftsmodells. Die fünf besten von ihnen werden im Sommer 2025 einen Zuschuss von bis zu 3.500 Euro für ihr Unternehmen erhalten. Eine Riesenchance für die jungen Leute!

Im Aufbau: Sabab Lou – Förderprogramm

Absolventen tragen sich in die Interessentenliste für ein Darlehen ein

Der Bedarf an Unterstützung ist jedoch größer. Viele unserer Absolventinnen und Absolventen – auch solche, die zur Zeit als Angestellte arbeiten – möchten entweder ein Unternehmen gründen oder ausbauen und brauchen dafür zusätzliche Finanzierung. Erschwingliche Kreditprogramme existieren faktisch nicht, Projekte wie das der FAO wirken nur punktuell und erreichen bei weitem nicht alle interessierten Jungunternehmerinnen und -unternehmer. Aus diesem Grund planen wir ein eigenes langfristiges Förderprogramm für sie. Um ihren Start zu beschleunigen, werden wir sie mit Darlehen und Business-Coaching unterstützen.

Unser Vorteil: Wir kennen die jungen Leute durch die zweijährige Ausbildung und können ihre Motivation und Leistungsfähigkeit sehr genau einschätzen. Da wir als gemeinnützige Organisation keine Gewinne ausschütten müssen, können wir erschwingliche Darlehen anbieten. Unsere ausgebildeten Coaches werden sie bei wichtigen Entscheidungen unterstützen und ihre Fortschritte überwachen. Diese engmaschige Begleitung soll Ausfälle weitestgehend vermeiden. Die Darlehenssumme wird jeweils zwischen 1.000 – 4.000 Euro liegen. Erweist sich das Programm als erfolgreich, wird es sich durch Rückzahlungen und Zinsen selbstständig tragen. Jedes Jahr können wir dann bis zu 20 junge Menschen von Neuem in die Förderung aufnehmen.

Um im Sommer die ersten Darlehen vergeben zu können, brauchen wir noch finanzielle Unterstützung.

Mit einem Betrag von z.B. 1.500 Euro ermöglichen Sie ein Darlehen für eine Jungunternehmerin oder einen Jungunternehmer. Über Ihre Spende würden wir uns sehr freuen!

Im Austausch: BMEL-Delegation in Ballingho

Foto: Bernd Schwang, BMEL

Im Februar besuchte eine Delegation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unser gambisches Ausbildungszentrum und tauschte sich mit dem Team vor Ort aus. „Unsere Gäste waren zutiefst beeindruckt von dem integrierten Konzept der ökologischen Kreislauf-Agronomie, das ihrer Meinung nach auf dem gesamten Kontinent unvergleichlich ist. Momodou Bah, Mbemba Gibba, Romain Migan sowie alle weiteren Mitarbeiter und die Studenten haben ihr Bestes gegeben und verdienen ein großes Kompliment“, so Edith Lanfer, Agrarleiterin bei Sabab Lou.

Zuguterletzt freuen wir uns über Verstärkung in unserem Team. Seit dem 1. März arbeitet Bharati Wagner als Projektmanagerin Agrarwirtschaft und Ausbildung bei Sabab Lou. Herzlich willkommen!

Jetzt blüht und wächst es auch in unseren Breitengraden. Wir wünschen Ihnen eine schöne Frühlingszeit!

Ihre

Andrea Spennes-Kleutges
Geschäftsführung