Stiftung Sabab Lou

Newsletter Sommer 2025

Liebe Freundinnen und Freunde von Sabab Lou,

Transparenz ist uns wichtig.

Darum veröffentlichen wir nicht nur regelmäßig Informationen über unsere Stiftungsarbeit, sondern auch unsere kompletten Geschäftszahlen.
So auch in unserem aktuellen Jahresbericht 2024. Darin berichten wir wie gewohnt ausführlich und offen über unsere Stiftungsarbeit, was gut lief, aber auch was schief ging. Erfreulich entwickelt sich zum Beispiel unser neuer Schwerpunkt Agrar-Consulting: Ein großes Ausbildungsprojekt in Madagaskar ist in der Vorbereitung.

Lesen Sie mehr in der Online-Version. Gern senden wir Ihnen auch eine Printversion zu. Schreiben Sie uns unter info@sabab-lou.de.

Einladung zum Online-Treffen am 24. Juli 2025, 19.30 – 20.30 Uhr

Bei unserem sommerlichen Online-Treffen werden wir frisch von unserer Reise nach Gambia im Juli berichten, aber auch über unsere Projekte in Tansania und Madgaskar. Vor allem aber möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen. Was interessiert Sie an unserer Arbeit? Was würden Sie gern genauer wissen? Wir freuen uns auf eine kurzweilige Stunde mit Ihnen.

Anmeldung unter info@sabab-lou.de

 

Begegnungen, die bewegen – Erfahrungen, die bleiben.

In diesem Frühjahr war es wieder so weit. Sechs Freiwillige der verschiedenen Fluggesellschaften der Lufthansa Group waren in unserem gambischen Ausbildungszentrum zu Gast. Sie unterrichteten vor Ort, halfen auf dem Acker mit und nahmen am Alltag im Camp teil. Der Freiwilligeneinsatz findet im Rahmen einer mehrjährigen Kooperation zwischen Sabab Lou und der Help Alliance, der Hilfsorganisation der Lufthansa, statt.

Die Freiwillige Sarah berichtet:
„Zusammen mit meinen Teamkolleg*innen habe ich schwimmende Aquaponik-Geräte konstruiert und gebaut. Die Idee stammte von Mr. Romain, einem Mitarbeiter vor Ort. Ich habe einen Behälter aus alten Düngemitteldosen gebaut, Löcher hineingebohrt – mithilfe von erhitztem Stahl – und mehrere Pflanzen darin eingepflanzt. Dieses Gerät wurde in einem der Teiche auf der Farm eingesetzt. Die Löcher sorgten dafür, dass die Pflanzen ausreichend Wasser bekamen, während sie gleichzeitig dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Dadurch wurde der gesamte Photosyntheseprozess verstärkt. Solche innovativen ökologischen Konstruktionen findet man überall im Camp. Es hat mir beigebracht, die vorhandenen Materialien zu nutzen, anstatt sie wegzuwerfen.

Was mich am meisten beeindruckt hat, war die Sichtweise auf Frauen in Ländern wie Gambia. Mädchen werden nur selten auf ein College oder eine Universität geschickt, weil die Familien meist nur für die Ausbildung der Jungen bezahlen. Von den Mädchen wird erwartet, dass sie die Familie unterstützen, indem sie kochen und sich um ihre vielen Geschwister kümmern. Während einer Diskussion über Geschlechterungleichheit im Unterricht konnte man jedoch erkennen, dass die jüngere Generation durchaus offen für Veränderungen ist. Besonders die Mädchen in der Klasse traten mutig hervor und sagten, sie wollten die Sichtweise der Gesellschaft verändern und mit alten Traditionen brechen. Das zu hören war sehr stärkend und hat mir gezeigt, dass man auch in schwierigen Situationen stark bleiben muss.“

Der Freiwilligeneinsatz fand 2025 zum siebten Mal statt. Jedes Jahr aufs Neue sind wir überzeugt davon, dass beide Seiten daran gewinnen. Der interkulturelle Austausch schafft Verbindungen, erweitert Horizonte und zeigt, wie viel wir voneinander lernen können – jenseits von Sprache, Herkunft oder Gewohnheiten.

 

Im Portrait: Victoria, Jungunternehmerin aus Tansania

“Ich bin fest entschlossen, direkt nach meinem Abschluss mein eigenes Lebensmittelverarbeitungsunternehmen zu gründen. Ich möchte Brot, Kuchen, Pizza, Marmelade, Säfte, Chilisaucen und vieles mehr herstellen. Ich hoffe, ein großer Verarbeiter und Produzent in meinem Bezirk zu werden. Ich möchte dieses Geschäft in Tunduru starten, weil es dort einen großen Markt und viele Kunden gibt. Zunächst will ich direkt von meinem Produktionszentrum in Tunduru aus verkaufen, aber ich plane, mein Geschäft zu erweitern und weitere Verkaufsstellen zu eröffnen. Um mein Unternehmen professionell zu starten, benötige ich finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen und/oder Krediten.“

Selbstbewusst stellt Victoria, 21, ihren Businessplan vor. Sie ist frischgebackene Absolventin des KAP-Ausbildungsprojekts, das die Deichmann Stiftung im Süden Tansanias mit tatkräftigem Einsatz von Sabab Lou aufgebaut hat. Victoria gehört zu den ersten Absolventinnen, zwei Jahre lang hat sie Gemüse- und Ackerbau, Viehzucht und Lebensmittelverarbeitung gelernt.

Nur noch eines trennt sie vor der Verwirklichung ihres Traums vom eigenen Unternehmen: es braucht Startkapital, um Geschäftsausstattung und Produktionsmittel vorzufinanzieren. 5.500.000 tansanische Schilling, umgerechnet rund 1.800 Euro. Victorias Businessplan ist detailliert, solide und so überzeugend, dass die Deichmann Stiftung ihr einen Zuschuss gewährt. Ihr Unternehmen kann starten.

Victoria hat schon viel erreicht. Wir sind überzeugt, dass sie noch viel mehr erreichen wird. Viel Erfolg auf Deinem Weg, Victoria!

Kommen Sie gut durch die Sommerhitze und bis bald

Ihre