Zweiter Anlauf in den Gambia-Gärten

Wir finden einen Einkäufer eines Hotels, der gartenfrische Rote Bete und Zucchini aus den Baddibu-Gärten in Gambia abnehmen würde – wenn die Gärtnerinnen und Gärtner wöchentlich 25 Kilo liefern können. Praktisch bedeutet das jetzt… Lesen Sie 

Nahaufnahme von einer Rote Bete Rübe in der Erde ©Sabab Lou

„Ah, Rote Bete . . . „, ich zeige ein Foto unserer ersten Rote Bete-Anpflanzung “ . . . ja, die sind sehr gefragt hier.“ „Wir können . . . “ „Ah, nein, wir bekommen sie verzehrfertig und tiefgefroren aus Holland, für 175 Dalasi (3,50€) für 2,5 Kilo.“ Derweil werden Pick-Ups mit Säcken genormter Zwiebeln, Kartoffeln und Karotten aus Europa abgeladen.

Sie mögen sich erinnern, dass wir vor einem Jahr Geschäftskontakte zu einigen der großen Hotels an der Küste aufnehmen konnten, die mit unseren Gemüsen beliefert werden wollten. Leider verlor die erste große Lieferung Zwiebeln im letzten Moment gegen die Billigimporte aus der EU.
Dann wollten Projektleiter Momodou und die Projektteilnehmer sich Marktvorteile verschaffen, indem sie auch in der Regenzeit Gemüse anbauen, und so zu ungewohnt kargen Zeiten Gemüse anbieten können. Auch diese Idee scheiterte. Diesmal an ungewöhnlich heftigen Regenfällen, welche die Anpflanzungen komplett vernichteten.

Aber das sind eben die Gegebenheiten, damit müssen die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer umgehen.

Zusammen mit Projektleiter Momodou suchen wir also weiter nach möglichen Abnehmern für das Baddibu-Gemüse. Irgendwann finden wir einen Purchasing Officer/Einkäufer eines Hotels, der gartenfrische Rote Bete und Zucchini aus lokalem Anbau von uns nehmen würde – wenn wir wöchentlich 25 Kilo liefern können. Für 75 Dalasi/Kilo (1,50€).

Praktisch bedeutet das jetzt: Die Gärtnerinnen und Gärtner müssen jede Woche 10 Beete Zucchini abernten können, um diese Nachfrage bedienen zu können. Und jede Woche ein komplettes Beet mit ca. 100 Stück Rote Bete. Und regelmäßiger Nachschub muss auch gewährleistet sein. Ein ambitioniertes Vorhaben, das mal wieder minutiöser Planung bedarf!

Rote Bete und Zucchini in den Gärten in Gambia ©Sabab Lou

„Gesund“ speisen, aber die Umwelt mit einer Tiefkühlkette von Europa bis Gambia belasten, kann ökologisch nicht zu befürworten sein. Aber das entscheiden nicht wir oder unsere Projektpartner. Wir können nur versuchen mit unseren Erzeugnissen und verarbeiteten Produkten zu überzeugen.

Gärten koordinieren Gemüseanbau

Der erste Versuch, durch die Regenzeit hinweg Gemüse anzubauen und den Anbau zu staffeln, war gescheitert. Nachdem ab November die Beete wieder gerichtet und voll bepflanzt wurden, stehen wir jetzt vor einem entscheidenden Schritt: Endlich in einen gestaffelten Anbau nach koordiniertem Gartenplan einzusteigen. Ein Pflanzwechsel, der abgestimmt werden muss auf Pflanzzyklen, Fruchtwechsel, Klima, Nachfrage und Angebot. Und auf eine größere Diversität der Produkte.

Dabei wollen wir weiterhin vornehmlich einen sogenannten ´Off-Season-Anbau´ einleiten, da wir hier die höchsten Preise erzielen können. So konnten wir mit einigen, durch die Regenzeit geretteten Tomatenstauden Preise von über 60 Dalasi pro Kilo erzielen, wogegen die Preise im Februar auf unter zwei Dalasi pro Kilo fallen können. Das gilt es beizubehalten und entsprechend zu koordinieren, nicht nur in Bezug auf Tomaten.

Insgesamt sehen die Gärten hervorragend aus. Vor allem in Dutabullu, dem Dorf welches als erster Gemeindegarten einen diversifizierten Anbau begonnen hat, sieht es aus wie im Paradies, so vielfältig und reichhaltig sind die Anpflanzungen. Die Gärtnerinnen und Gärtner haben tollen Einsatz geleistet. Jedes Fleckchen Erde ist bepflanzt, es wird mit Mischkulturen und Gemüsefreundschaften experimentiert, planvoll mit rechtzeitiger Anzucht der Folgefrucht begonnen – besser könnte es nicht laufen.

Die besten Voraussetzungen also, dass wir eine vielversprechende Geschäftspartnerschaft aufbauen können.

Blühende Gärten in Gambia ©Sabab Lou

Foto von heranreifenden Tomaten in den Gärten in Gambia ©Sabab Lou

Rote Bete in den Gärten in Gambia ©Sabab Lou

Zwei Frauen pflanzen Zwiebel-Setzlinge in den Gemüsegärten von Gambia ©Sabab Lou

Foto von den Gärten in Gambia ©Sabab Lou

Frauen holen Wasser von der an den Garten angeschlossen Wasserstelle ©Sabab Lou

Foto von den Gärten in Gambia ©Sabab Lou

 

 

 

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