Sabab Lou Wochenschau: 9. – 15.10.2017

Entwicklungszusammenarbeit ist nicht einfach nur Projektarbeit, sondern steht immer auch in einem politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Kontext. In unserer Wochenschau stellen wir Ihnen die wichtigsten Artikel und Fragestellungen rund um das Thema „Entwicklungszusammenarbeit in Afrika“ vor. 


Die letzte Wochenschau endete mit dem Hinweis auf die entschiedene Mitteilung der Food and Agriculture Organisation in Rom, FAO. Genau an dieser Stelle möchte ich mit der aktuellen Wochenschau weitermachen.

Die Meldung des Deutschlandfunks war: „Die UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation plädiert dafür, die ländlichen Gebiete in Entwicklungsländern stärker zu fördern. Diese Regionen sollten nicht mehr als Armutsfallen wahrgenommen werden, heißt es in einem in Rom veröffentlichten Bericht der FAO. Stattdessen gelte es, ihr Potenzial zur Versorgung von Städten zu nutzen. Dazu müsse der Agrarsektor in diesen Staaten gestärkt werden. Damit die wachsenden Ballungsräume mit Lebensmitteln beliefert werden könnten, sollten unter anderem Kleinbauern stärker unterstützt werden. Dadurch sinke auch der Anreiz, aus den armen Gegenden abzuwandern, betonte die FAO.“ 

Natürlich beschäftigt uns gerade dieses Thema bei Sabab Lou 24/7 h. Es geht nicht nur um Ernährungssicherung, es geht um Gerechtigkeit und Teilhabe. Mehrere Magazine meldeten sich dann auch zu dieser Verlautbarung zu Wort. Empfehlen möchte ich Ihnen dazu den Bericht von migazin.de

 

Migazin.de: UN wollen ländliche Gebiete in Entwicklungsländern stärken

UN wollen ländliche Gebiete in Entwicklungsländern stärken“, so der Titel des lesenswerten Beitrags von migazin.de. Benannt werden Chancen und Risiken zugleich. Die Chance für den ländlichen Raum, so die Analyse des Magazins, liegt in den gestiegenen Ansprüchen der, zunehmend in die Ballungsräume drängenden, mittelständischen Bevölkerung. Eine verstärkte Agrarproduktion, kombiniert mit verbesserter Infrastruktur und einer Lebensmittel Verarbeitungs- und Verpackungs-Industrie, böte die Chance zur Schaffung der dringend benötigten sieben bis zehn Millionen Arbeitsplätze für junge Menschen in Afrika. Die Autoren des FAO-Berichts warnen aber zugleich vor den negativen Auswirkungen – und zwar, dass genau dieser Bereich schnell von Großbetrieben dominiert werden könnte. Deshalb müsse mit gezielten Investitionen die Teilhabe von Kleinbauern gesichert werden.

Im Fall von Sabab Lou bedeutet das: Produktivität steigern, Einkommen steigern, Befähigung und Teilhabe fördern. Wir werden alles tun, um genau diese Kleinbauern in armen Regionen zu unterstützen.


euractiv.de: EU-AU-Gipfel: Die Zeichen stehen auf Investitionen

Hinweisen möchte ich auf einen weiteren aufschlussreichen Artikel von euractiv.de. Autorin Ama Lorenz fasst die Bemühungen der EU und der Bundesregierung zusammen unter dem Titel: „EU-AU-Gipfel: die Zeichen stehen auf Investitionen“. Im Vorfeld des für Ende November geplanten EU-AU-Gipfels trafen sich Vertreter von 12 afrikanischen Staaten, um die strategische Ausrichtung des Gipfels zu erörtern. Frau Lorenz fokussiert den Artikel auf die Verlagerung der Beziehungen zwischen Europa und Afrika von einer, von Entwicklungshilfe geprägten Beziehung, zu einer auf Handel und Investitionen basierenden Beziehung. Sie verweist auf den angestoßenen „Compact with Africa“ und die gewünschten freiwilligen Investitionspartnerschaften. Dazu brauche es überschaubare Risiken und die Unterstützung internationaler Finanzorganisationen. Verwiesen wird in diesem Artikel kritisch auf viele ungeklärte, aber unabdingbare Voraussetzungen für den Gipfel. Noch sucht die Afrikanische Union nach afrikanischen Lösungen. Die Tatsache, dass erst sieben von fünfundfünfzig Mitgliedsstaaten Interesse an dieser Form der Zusammenarbeit signalisiert haben spricht für sich. Warten wir den Gipfel in Abidjan, der Elfenbeinküste, ab – auch wenn die Aussichten eher trübe erscheinen.


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