Wieviel Entertainment braucht Teilen?

Spendengalas für die Armen. Braucht es das wirklich? Ist Spenden nur mit konsumiertem Wohlgefühl en vogue? Oder kann man auch mit sorgsamer und verantwortlicher Arbeit überzeugen?

Wieder einmal erreicht uns eine Einladung zu einer Spendengala. Prominente suggerieren die Glaubwürdigkeit der Spendenaktion, Künstler und Artisten sorgen für unterhaltsame Darbietungen, der Gaumenschmaus ist vom Feinsten. Zudem ein willkommener Anlass Gleichgesinnte zu treffen, so von Wohltäter zu Wohltäter. Und das Beste: die Armen kriegen auch noch was ab. Großartig!

Ich weiß nicht, wen diese Form der Spendenakquise eigentlich mehr diskreditiert, die Initiatoren oder die Gäste. Braucht es das wirklich? Kann man nicht mit sorgsamer und verantwortlicher Arbeit überzeugen? Ist Spenden nur mit konsumiertem Wohlgefühl en vogue? Mit win-win-Effekt sozusagen? Ein merkwürdiges gesellschaftliches Phänomen, vorteilsfreies Teilen scheint abhandengekommen zu sein.

Neidvoll prognostiziere ich die mögliche Spendensumme. Hätten wir für unsere Arbeit auch gerne. Aber fürs Zirkusprogramm sind wir nicht gestrickt. Lieber beschäftigen wir uns mit Capacity Building, Wirkungsmessung und Nachhaltigkeit. Überzeugen mit allen Höhen und Tiefen unserer Arbeit: https://www.sabab-lou.de/jahresbericht-2016/. 

 

Nein, es ist nichts gegen eine überzeugte Spende zu sagen. Wenn´s dann ein schöner Abend war, der die differenzierte Darstellung der Entwicklungsarbeit noch nachklingen lässt . . .

. . . aber braucht es das wirklich? 

 

In ihrer Kolumne „Seitenblick“ blickt Edith Lanfer über den Tellerrand der eigenen Projektarbeit hinaus und setzt sich kritisch mit verschiedenen Themen der Entwicklungszusammenarbeit auseinander. 

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