Um mit den zu Dumpingpreisen angebotenen holländischen Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln mithalten zu können, müssen die Frauen des Baddibu-Projekts in Gambia mutig sein und neue Wege gehen. Aber sie sind gut vorbereitet.
Während die Männer am Ende der Regenzeit die Ernte auf den Erdnuß-, Hirse- und Maisfeldern eingebracht haben, haben ihre Frauen in den letzten 4 Wochen die Gemüsegärten von Unkraut bereinigt, die Beete gerichtet, die Setzlinge gezogen und Kompost für die Düngung angesetzt. Sie haben hart gearbeitet. Und sie sind stolz auf ihrer Hände Arbeit. Berechtigt stolz.
Sie haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Sie haben die Beete höher gelegt, umrandet mit Erdwällen, den mit Laub, Gras und Haushaltsabfällen zubereiteten Kompost großenteils bereits eingearbeitet, und die Setzlinge sind abgeschirmt mit Netzen, um sie vor Vögeln und Schädlingen zu schützen.
Um diesen Grad an Professionalität zu erreichen, arbeitet in jedem Garten eine ausgebildete Fachkraft, in den beiden am weitesten fortgeschrittenen Gärten sind es Mariama und Mbelly. Sie weisen die Frauen in die Arbeiten ein, steuern und überwachen sie. Auch unser Projektleiter Momodou Bah ist eng mit der Planung und Umsetzung der Maßnahmen befasst. Sie alle haben toll gearbeitet. Bravo.
Stichwort Wettbewerb mit EU-Agrarimporten
Klar ist, mit den zu Dumpingpreisen angebotenen holländischen Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln können die Frauen nicht mithalten. Wir reagieren smart auf diese Angriffe und weichen aus auf lokale Sorten, die stark gefragt sind, zum Beispiel Bittertomaten und Okra. Auch Auberginen, Paprika, Gurken und Tomaten werden wir weiterhin anbauen. Wir werden neben den Hotelmärkten aber verstärkt lokale Märkte anzielen. Es wird ein spannendes Jahr. Die Frauen und wir sind gut vorbereitet. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Eine Frage beschäftigt uns nach wie vor: Warum will die EU Geld investieren, um Arbeitsplätze in Afrika zu schaffen, sieht aber gleichzeitig zu, dass massenweise Erwerbsquellen in der Landwirtschaft austrocknen?