Was vor fast 2 Jahren als Workshop begann, wird jetzt umgesetzt – die Frauen der Anoshe Women Group in Nordost-Ghana verarbeiten die Sojabohnen zu Wagashi (eine Art Tofu) und generieren so ein zusätzliches Einkommen für sich und ihre Familien.
Farmer’s cheese is called wagashi or waagashi (pronounced: waa-ga-she) in Ghana It is made by Fulani women using grass-fed cow milk and Xylopia aethiopica leaves and its supple stems as the curdling agent. Waagashi may be eaten raw. Due to its ability to resist melting upon contact with heat, it is often fried and eaten with a spicy peanut powder or used in vegetarian soups and stews in the same way as tofu or paneer. (Wikipedia)
Aber Wagashi aus Soja-Bohnen? Das geht! Es ist dann quasi Tofu.
Lesen Sie weiter und erfahren Sie wie, wie wir mit den Frauen Tofu gemacht haben.
Weiterverarbeitung von Nahrungsmitteln als Einkommensmöglichkeit
Bei einem Projektbesuch vor zwei Jahren, führten wir mit den Frauen einen Workshop zur Produktion von Tofu aus den eigenen Sojabohnen durch. Die Idee fand Anklang – es erinnerte sie an das lokale Wagashi, einen Frischkäse aus Kuhmilch und absolute Mangelware dort. Sie fanden, es schmeckt nahezu gleich, ist von hohem Nährwert, lässt sich gleichermaßen herstellen – und ist so ein begehrtes Nischenprodukt.
Bereits nach dem Workshop begannen einige Frauen gelegentlich ihr selbstgemachtes Tofu auf dem Markt zu verkaufen. 4 Frauen aus den Dörfern Chere, Ando und Nansoni haben sich jetzt – fast zwei Jahre später – mit dieser Geschäftsidee für einen Mikrokredit aus dem neu aufgelegten Mikrokredit-Programm beworben – und den Kredit auch erhalten – um von der gelegentlichen Herstellung zu einer regelmäßigen Wagashi-Produktion zu gelangen.
Ob als frischer Tofu, oder in gewürzter, fritierter Form – die Frauen haben sich eine erweiterte Einkommensquelle erobert. Anstatt ein ganzes Kilo Sojabohnen für 2 Ghanaen Cedis zu verkaufen, erhalten sie für nur 100 gr Tofu 1 Cedi. Und auch der gewürzte Presskuchen lässt sich als nahrhafter Snack verkaufen – da findet jede Frau bestimmt ihre eigene Rezeptur.
Die Produktion von Wagashi ist ganz leicht. Es braucht nur einfache Geräte und einen kleinen Verkaufsstand. Und natürlich Sojabohnen.
Zutaten:
100 gr Sojabohnen
1 Liter Wasser
(in unserem Workshop haben wir 1 Kilo Sojabohnen und 10 Liter Wasser verarbeitet)
Schritt 1: Sojabohnen einweichen lassen und anschließend pürieren.
Schritt 2: Die Sojamasse in 1 Liter kochendes Wasser mischen und gut verrühren. Kurz aufkochen lassen. Und voilà – so erhält man Sojamilch.
Schritt 3: Die Sojamilch bis zum Siedepunkt erhitzen, einen halben Teelöffel Calciumchlorid einrühren. . . und das Ausfällen des Eiweiß beginnt.
Hier habe ich etwas dazugelernt: es braucht kein Calciumchlorid. Die pürierten Blätter des Calotropis Procera Strauchs, im Chokosi-Dialekt Timpontiki genannt, bewirken die Spaltung von Eiweiß und Wasser ebenso.
Schritt 4: Die aufgekochte Mischung durch Tücher pressen – und das Eiweis von der Flüssigkeit trennen.
Wenig später hat man die ersten Tofukuchen.
Einfach pur, oder frittiert genießen. So sind die Tofubällchen nicht nur nahrhaft sondern auch lecker.