Die ASA-Stipendiaten Britta und Lars berichten über ihren ersten Monat in unserem Mikrokredit-Projekt, dem So Memu-Projekt, in Ghana.
Nun schon im vierten Jahr wird das So Memu-Projekt, unser Mikrokredit-Projekt in Offinso, Ghana, durch das Engagement von Freiwilligen unterstützt. Vermittelt werden diese qualifizierten jungen Menschen vom ASA-Programm, einem entwicklungspolitischen Lern- und Qualifizierungsprogramm, welches den Teilnehmenden neben mehrtägigen Seminaren in Deutschland auch ein dreimonatiges Projektpraktikum in Afrika, Asien, Lateinamerika oder Südosteuropa bietet. Mit dem So Memu-Projekt ermöglicht Sabab Lou ein solches Projektpraktikum in Ghana. Dieses Jahr sind es Britta Lehmann und Lars Westemeier aus Deutschland, die die First Step Foundation (FSF), unsere NGO in Offinso, durch ihre Mitarbeit unterstützen. Die beiden jungen Stipendiaten konnten schon während ihres Studiums Erfahrungen im Bereich der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und der Vergabe von Mikrokrediten sammeln. Seit Anfang August leben die beiden nun in Offinso bei der Familie unseres Projektleiters Lawrence Osei Asamoah. Bis Ende Oktober werden sie ihn bei seinen täglichen Geschäften begleiten. Was sie in ihrem ersten Monat in Ghana erlebt haben und was sie für die kommenden Wochen planen, berichten die beiden in diesem Blogbeitrag.
Unser erster Monat im So Memu-Projekt
Der 03. August 2015 war unser offizieller Arbeitsbeginn bei der First Step Foundation in
Offinso. Wir wurden von Direktor Lawrence Osei Asamoah und seiner Familie
sehr herzlich aufgenommen und mit den lokalen Gegebenheiten vertraut gemacht.
Die Kommunikation und Absprache bezüglich unseres Aufenthalts verlief bereits im
Vorfeld hervorragend. Um unsere Projektphase so bald wie möglich inhaltlich zu füllen,
wurden wir zu Gesprächen hinzugezogen, zu Hausbesuchen mitgenommen und dazu
angeregt eigene Ideen einzubringen. Dabei konnten wir stets offene Fragen klären und
uns einen guten Einblick in das tägliche Geschäft der Organisation verschaffen.
Hauptaufgaben
Auf Grundlage einiger bereits existierender Formulare und Dateien, haben wir uns
daran gemacht, diese in Absprache mit Lawrence zweckmäßig zu optimieren. Dabei legen wir stets großen Wert auf die Wünsche und Bedürfnisse der Organisation. Wir möchten es vermeiden neue Formulare, Dateien oder andere „kluge“ Innovationen
hervorzubringen, die der Organisation, nach unserer Abreise, keinen Mehrwert stiften.
Daher stehen wir in engem Dialog mit den Mitarbeitern und passen unsere Ideen an
ihre Zweckmäßigkeit an. Konkret bedeutet das, dass unter Anderem das
Buchhaltungssystem zur Erfassung der Zahlungsströme und –erwartungen, in
Anlehnung an bereits bestehende Excel-Tabellen und in Kooperation mit dem Direktor, von uns überarbeitet wurde.
Ausblick
Weiterhin arbeiten wir daran, die Ergebnisse der Studie, welche vor 2 Jahren von
unseren Vorgängern durchgeführt wurde, auf ihre Nachhaltigkeit hin zu testen. Zirka 15
Mikrokreditnehmerinnen, die im Jahr 2013 Kunden der FSF waren, konnten bereits interviewt und zu ihrer aktuellen Lebenssituation befragt
werden. Außerdem planen wir einen Empowerment-Workshop, der auch nach unserer Abreise von den Mitarbeitern der FSF durchgeführt werden kann, um die Frauen nachhaltig in Sachen Buchführung, Unternehmertum und Unabhängigkeit zu
unterstützen. Die Schwierigkeiten, die sprachliche Barriere und die kulturellen
Unterschiede zu überwinden, werden dabei die größeren Herausforderungen der
kommenden Wochen darstellen.