Tatendrang

Eigentlich müsste, sollte, möchte man nur schnell helfen.

Die Frauen hatten ausgesät, gewässert, gepflegt, pikiert, verpflanzt… die Zwiebeln bildeten Verdickungen, noch ungefähr drei Wochen.
Dann kam der Heuschreckenschwarm.
Alle Mühe, aller Einsatz umsonst.
Keine Ernte.
Keine Einkünfte.
Ernteausfallversicherung?
Gibt es nicht.

Eigentlich müsste, sollte, möchte man nur schnell helfen.

Die Frauen hatten ausgesät, gewässert, gepflegt, pikiert, verpflanzt… eine Rispe nach der anderen mit noch grünen Tomaten, noch ungefähr zwei Wochen.
Dann kam das Buschfeuer.
Alle Mühe, aller Einsatz umsonst.
Keine Ernte.
Keine Einkünfte.
Brandversicherung?
Gibt es nicht.

Eigentlich müsste, sollte, möchte man nur schnell helfen…

aber…

wenn wir für alle Verluste aufkommen, fördern wir in unseren Projekten dann nicht die Opferhaltung, die Erwartung, dass immer jemand da ist und hilft?
Dabei wäre es unsere natürliche Reaktion einfach nur schnell zu helfen. Schließlich helfen wir unseren Nachbarn und Freunden doch auch in selbstverständlicher Weise wenn sie in Not geraten.

Nicht leicht, sich dagegen zu entscheiden. Dagegen, einfach für den finanziellen Verlust aufzukommen. Dafür, mit den Menschen eine Widerstandskraft, Kreativität und Eigendynamik aufzubauen. Sich nicht unterkriegen zu lassen, sich selbst zu helfen. Mitfühlendes Handeln zu entwickeln, nicht in lähmendem Selbstmitleid zu stagnieren. Nicht leicht, wenn jemand in Not ist. Nicht leicht, wenn dadurch vielleicht das Schulgeld nicht bezahlt werden kann…

aber…

wir unterstützen die Kraft der Tat, wir helfen, die passive Schicksalsergebenheit zu überwinden.

Vermessen?
Selbstgerecht?
Gnadenlos?
Gut geredet wenn man Geld hat?

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