First Step-Projekt [BEENDET]

Ein Mikrokredit-Programm für mittellose Frauen

Das First Step-Projekt ist das älteste Projekt der Stiftung. Sabab Lou startete es im Jahr 2009 unter dem Namen So Memu. Das in Zentralghana in der Ashanti-Region angesiedelte Mikrokreditprojekt verfolgte den Zweck, mittellosen, meistens alleinstehenden Frauen, in der Umgebung von Offinso beim Aufbau eines kleinen Geschäftsbetriebs zu helfen. Frauen, die sonst keinen Kredit bei Banken erhalten hätten, konnten so ein Darlehen von umgerechnet 60 bis 80 Euro mit einer Laufzeit von zwölf Monaten beantragen. Umgesetzt wurde das Projekt von der eigens gegründeten ghanaischen NGO „First Step Foundation“ (FSF).

In der zehnjährigen Laufzeit des Projektes konnten über 1.800 Frauen einen Kredit erhalten und sich damit eine Einkommensquelle und Lebensperspektive schaffen.

Hier finden Sie einige ihrer Geschichten und Beiträge zu den Kreditnehmerinnen.

Das Projekt lief von Anfang an sehr erfolgreich, so dass sich die FSF bereits 2014, nur fünf Jahre nach der Gründung, mit den Zinseinnahmen der Kredite selbst finanzieren konnte und nicht mehr auf Zuschüsse von Sabab Lou angewiesen war. Drei Jahre später erfolgte dann der Exit: Mit einer Vereinbarung am 30. Juni 2017 beschlossen die Stiftung Sabab Lou und die First Step Foundation, dass sich die Stiftung nach und nach aus dem Tagesgeschäft herauszieht und und die FSF die Projektverantwortung übernimmt.

Im Verlauf des Jahres 2019 stellte sich heraus, dass der Geschäftsführer der First Step Foundation seit Ende 2018 Kreditgelder veruntreut hatte. Sabab Lou hat daraufhin gegen ihn Anzeige erstattet und das Büro in Offinso aufgelöst. Das Projekt wurde beendet, ein neues Mikrokredit-Projekt wird nicht mehr aufgelegt. 

Bei dem veruntreuten Vermögen handelt es sich um ca. die Hälfte des der FSF anvertrauten Kreditfonds. Der größte Teil hiervon wurde von der Haftpflichtversicherung zurückerstattet. Mit dem zurückgewonnenen Geld werden zukünftig Kredite im Rahmen von Agrarprojekten der Stiftung vergeben.

Nach jahrelanger guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit war der Betrugsfall nicht ohne weiteres vorherzusehen. Damit sich so ein Vorfall nicht wiederholt, achtet die Stiftung verstärkt darauf, dass bei den Partnerorganisationen Aufsichtsorgane mit weitgehenden Kontrollmöglichkeiten etabliert sind.