Pito Beer – ein lohnendes Geschäft

Mit dem Verkauf von Pito, einem Hirsebier, möchte Nafoe aus Chereponi in Nord Ghana für ihren Lebensunterhalt sorgen.

Nicht nur in unseren Breitengraden ist Bier ein beliebtes Getränk. Auch in Ghana sitzt man am Abend gerne bei einem frischen Bier zusammen, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Eine Biersorte erfreut sich dabei ganz besonderer Beliebtheit – Pito. Diese in Westafrika weit verbreitete Bierspezialität wird aus Hirse oder Sorghumhirse gebraut, hat einen leicht säuerlichen Geschmack und ist eine willkommene Erfrischung nach einem arbeitsreichen Tag unter der glühenden Sonne Afrikas. Auch zu besonderen Anlässen wird Pito gerne gereicht – traditionell in einer Kalebasse, einem Gefäß, hergestellt aus der ausgehöhlten Hülle des Flaschenkürbisses. Bei unseren Besuchen in den Dörfern des Anoshe Women Projekts, wurden wir schon des öfteren mit dem goldbraunen Getränk überrascht.

Pito Beer ist ein beliebtes Getränk

Nafoe weiß um die Beliebtheit des Pito. Die kleine, tüchtige Frau aus Chereponi im Norden Ghanas braut das Bier seit vielen Jahren selbst. Dafür muss sie die Hirse in großen Säcken kaufen und die Körner anschließend, in einem aufwendigen Prozess, bis zur Fermentierung bringen. Nach etwa fünf Tagen ist das Pito trinkfertig.

Gemeinsam mit ihrer Freundin Fatima hat Nafoe eine kleine Bar eröffnet, welche die beiden Frauen, ein- bis zweimal wöchentlich, in Fatimas Gehöft betreiben. Dort verkauft Nafoe auch das von ihr gebraute Pito. An den Tagen, an denen die Bar geöffnet hat, klingen lachende Stimmen bis auf die Straße. Das Geschäft mit dem Pito läuft gut. Doch zum Leben reicht es nicht. Nafoe, die zusätzlich noch als Haushälterin arbeitet, lebt, wie viele Menschen in der ländlichen Gegend um Chereponi, von der Hand in den Mund. Die Armut hier ist groß, die Perspektiven auf berufliche Entwicklung begrenzt.

Nafoe an der Kochstelle im Gehöft ihrer Freundin Fatima

Gerne würde Nafoe ihr Geschäft vergrößern, weitere Säcke voll Hirse kaufen und mehr Pito brauen. Die Nachfrage besteht. Dessen ist Nafoe sich sicher. Doch zum Expandieren fehlt ihr das nötige Startkapital.

Mit unserem neu angelegten Small Business Projekt in Chereponi richten wir uns direkt an Menschen wie Nafoe. Gut durchdachte Geschäftsideen fördern wir mit einem kleinen Darlehen. Zudem begleiten wir die Menschen mit Wissen zu sinnvoller Geschäftsführung und -planung, bis sie ihr Business eigenständig führen können und es sich selbst trägt. Das Projekt richtet sich im besonderen an junge Menschen, denen die Chance auf eine Ausbildung oder eine berufliche Perspektive außerhalb der Landwirtschaft verwehrt wurde. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben vor Ort Einkommen zu erwirtschaften und Armut aus eigener Kraft zu lindern.

Wir hoffen bald mehr über Nafoe und ihre „Brauerei“ berichten zu können.

Bevor die Körner zu Pito verarbeitet werden, trocknen sie in der Sonne

 

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