Lehmtaucher, oder wie man 18 Brunnen ausschachtet
Wegen des nahegelegenen Gambia-Flusses liegt der Grundwasserspiegel im 6 ha großen Gartenareal nur wenige Meter tief. Anfangs können die jungen Männer aus Jumansar, dem 1000 Einwohner Dorf im Badibou Distrikt von Gambia, das Brunnenloch von zwei Meter Durchmesser noch selbst ausschachten. Nach knapp drei Metern dringt Wasser ein. Jetzt sind die Lehmtaucher dran. Eimer für Eimer stechen sie Lehm ab, die Kollegen ziehen diese über eine Winde nach oben. Irgendwann geht es nur noch im Tauchgang.
Bis die Lehmtaucher sandigen Kiesgrund erreichen. Dann können die Betonringe gesetzt werden. Eine Wasserwaage im lehmtrüben Grundwasser gibt es nicht, nur die Erfahrung und das Feingefühl der Taucher. Nach einigen Stunden klart das Wasser ein wenig auf. Die letzten Tauchgänge befördern restlichen abgesetzten Lehm aus den Brunnen. Aus 18 Brunnen. Aus denen 150 Frauen ihre Gemüsebeete bewässern.