Dank Ihrer schnellen Reaktion und vielen Spenden, konnten wir vor zwei Wochen bereits die ersten UV-Folien nach Gambia bringen und mit dem Bau des ersten Gewächshauses starten. Ein eindrucksvolles Tagebuch von Edith Lanfer.
Der Regen wird früher kommen dieses Jahr, heißt es. Mit den ersten eingegangenen Spenden haben wir also die ersten Gewächshausfolien bestellt und uns auf den Weg nach Gambia gemacht.
Ousman Jobe, der Schweißer erwartet uns. Es ist 38° im Schatten und wir sind mitten im Fastenmonat Ramadan. Aber die Gärtnerinnen und Gärtner wollen keine Zeit verlieren. Wir besprechen wichtige Änderungen an den zuvor errichteten und immer wieder verbesserten Prototypen – jetzt geht es um die finale Ausführung. Länge, Durchmesser, Wandstärke der Stahlrohre werden festgelegt und nebenan im Stahlwarenhandel von Farafenni, der Provinzhauptstadt in Zentral-Gambia, besorgt. Gefaltete Papiere dienen als Schablone für die Winkelmaße, ständiges Nachmessen erbringt die nötige Präzision.
In seinem Workshop, einer Sandfläche an der Hauptstraße mit einigen grundlegenden Werkzeugen wie Schraubstock, Säge, Hammer und Schweißkolben, beginnen Ousman und seine Assistenten Alie und Modu mit dem Verschweißen der einzelnen Stahlbögen aus 35mm Vierkant-Stahlrohren.
Noch bevor wir uns am nächsten Morgen um acht Uhr bei Ousman einfinden, vermessen und markieren wir die Position des Gewächshauses im Garten von Dutabullu. Gegen 11 Uhr sind alle Vorarbeiten fertig und ein Kleintransporter bringt die Stahlträger und Stangen sowie einen Generator zum 3 km entfernt liegenden Garten. Nachdem alle Vertiefungen zum Einlassen der Stahlträger gebuddelt, und diese darin versenkt sind, kann das Zusammenschweißen beginnen. Nach drei Stunden: sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Das Aufziehen der Folie verlegen wir wegen aufkommender starker Winde auf den nächsten Tag.
Starke Winde gefährden den Aufbau des Gewächshauses
Am nächsten Morgen sind die Winde immer noch zu heftig, um die Folie zu platzieren und straff zu spannen. Es wird Mittag, bis wir beginnen können. Mit vielen fleißigen Helfern falten wir die Folie erst über dem obersten Dachträger auf, dann seitlich über das Gestänge nach unten. Die größeren Helferinnen und Helfer klettern ins Gestell, während die Kleineren die Seitenränder der Folie zu erfassen und festzuhalten versuchen. Stück um Stück straffen und befestigen wir die Folie nun an der unteren Querstange. Für die Kopfseiten bleibt der nächste Morgen. Und bis zum nächsten Morgen bleibt nur beten und hoffen. Denn erneut kommen stürmische Winde auf – eigentlich nicht schlecht für einen ersten Härtetest.
Nicht ohne Stolz begutachten wir am nächsten Morgen das unangerührt dastehende Gewächshaus. Nichts verzogen, alles straff, nur ein kleines Beben der Folie im Wind. Wir können finalisieren.
Das erste Gewächshaus steht! In den nächsten Wochen werden Ousman, sein Team und die Gärtnerinnen und Gärtner zusammen mit Projektleiter Momodou Bah die nächsten drei Gewächshäuser bauen, für die wir bereits Folie mitbringen konnten. In spätestens drei Wochen sollen die bereits eingesäten Tomatensamen und Zwiebelsamen dann in die ersten vier Gewächshäuser umgepflanzt werden.
Die Gartenarbeit geht weiter
Natürlich liegt der Freiland-Teil des Gartens nicht brach. In gestaffelter Sequenz werden Bohnen, Erbsen, Gurken, Paprika, Zucchini, Rote Bete (wenn der Regen die Erde etwas abgekühlt hat), Auberginen, Melonen, Kürbis und mehr angepflanzt. Diese Gemüse halten die Wassermassen und Nässe aus. Halt die Tomaten, unentbehrlich für die Hotels, die brauchen Schutz, Zwiebeln und Salat auch.
Unser Ziel ist es, ab Ende September das volle Gemüse-Sortiment liefern zu können. Regelmäßig. In bester Qualität. Und in ausreichender Menge. Aber zu dieser planerischen Herausforderung nochmal gesondert. Verfolgen Sie die entscheidenden Schritte mit uns.