It’s time for a change,
das sagten sich Nicholas Kombat, Akor Munkaila, die beiden Manager der Anoshe Women Group, sowie Christian Bateki, der Projektmanager der Stiftung Sabab Lou.
Nun wollen sie ganze Sachen machen
Sie wollen ganze Dörfer beteiligen, nicht nur die Frauen, sondern auch ihre Männer. Sie wollen ganzheitliche Felderwirtschaft betreiben. Statt über Jahre hinweg nur Sojabohnen auf ein- und demselben Feld anzupflanzen, sollen jetzt im Wechsel auch andere Feldfrüchte wie Hirse, Mais, Erdnüsse und Bohnen angebaut werden, und die Felder sollen rotieren. Und natürlich wollen sie konsequent einen ökologischen, nachhaltigen Ansatz beim Anbau verfolgen. Konkret geht es zum Beispiel um sorgfältiges, bodenschonendes Pflügen, Pflanzen in Reihe unter Einhaltung regelmäßiger Pflanzabstände, organische Düngung, sowie schonende Erntemaßnahmen. Nährstoffe im Boden sollen nicht weiter abgebaut werden, sondern wieder aufgebaut werden. Ganz klar, am Ende zielen sie eine Steigerung der Produktivität an. Aber das wollen sie erreichen, ohne die Böden auszubeuten.
Organisatorische Vorbereitungen
Bei so vielen umfassenden Maßnahmen muss man auch organisatorisch gewappnet sein. Die Farmerinnen und Farmer müssen eng betreut und beraten werden. Sie betreten Neuland. Nicholas, Akor und Christian müssen sie dabei eng begleiten. Dazu werden sie Helfer in den Kommunen brauchen, junge engagierte Leute wie Alhassan und Kofi. Schulungen und Capacity Building-Maßnahmen sind geplant. Es geht darum, ein Bewusstsein, das der Boden ein lebender Organismus ist, zu erzeugen. Einen solchen Organismus muss man kontinuierlich hegen und pflegen, damit er sich entwickeln kann.
In den nächsten Monaten werden sich Nicholas, Akor, Christian, Alhassan und Kofi auf diese großen Herausforderungen vorbereiten. Die Frauen sind bereit, die Männer werden sie dazu holen. Im Frühjahr nächstes Jahr geht es dann los.
Nachtrag
Seit Anbeginn des Jahres wütete ein heftiger Stammeskrieg zwischen den in der Region Chereponi ansässigen Ethnien der Chokosi und der Konkomba. Auch eines unserer Projektdörfer, Nansoni, war direkt betroffen. Es gab gewaltsame Angriffe mit mehreren Toten, Gehöfte wurden niedergebrannt, die Familien mussten vorübergehend ins nahgelegene Togo flüchten. Die Frauen konnten ihre Felder nicht mehr bestellen.
Seit zwei Monaten ist Ruhe eingekehrt, dafür sorgt auch eine massive Militärpräsenz, die von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens eine Ausgangssperre kontrolliert. Die Menschen sind zuversichtlich, dass es jetzt vorüber sein wird. Und sie waren dankbar, dass wir sie nicht allein gelassen haben.