Vergangenes Jahr mussten wir bitter lernen, dass die immer unberechenbarer werdenden Regenfälle unsere Gemüseanpflanzungen zerstörten. Dagegen wollen wir uns in Zukunft rüsten – mit Aufforstung entlang der gefährdeten Seiten der Gärten und mit Gewächshäusern.
Aufforstung als Erosionsschutz
Die Wahl der Bäume und Büsche ist bereits getroffen: Malaina, eine schnell wachsende Kiefernart, in vereinzelter Kombination mit Cashew-Bäumen, Moringhe, ein Dornenbusch, und Akassia, einer Agaven-Art – diese sollen über eine Länge von 200m entlang der gefährdeten Seiten der Gärten angepflanzt werden und in Zukunft die Gemüsebeete davor schützen, bei schweren Regenfällen weggeschwemmt zu werden.
Uns ist bewusst, dass die Aufforstungsmaßnahme eine langfristige Lösung ist. Um die Gemüse auch schon in diesem Jahr vor möglichem Extremwetter zu schützen, soll in einem innenliegenden Graben entlang des Zaunes, um die Beet Anlagen herum, Mais angebaut werden. Mais wächst schnell und kann, in einem engen Pflanzabstand gesetzt, wie eine Schutzwand wirken. Wir hoffen, dass dadurch eine mögliche Erosion des Bodens zumindest ein bisschen gemildert wird. Drei bis vier Wochen später gepflanzte Bohnen sollen sich wie ein verfestigendes Netz an dem Mais hochranken und zusätzlich stabilisieren. Das Tolle: So können Erosionsschutz mit Pflanzertrag kombiniert werden.

Hier machen die Frauen gerade den Mais-Test. Eng gepflanzt, soll der Mais wie eine Schutzmauer wirken. Und wenn man genau hinschaut, sieht man hier schon die ersten Bohnenpflanzen hochranken. Sie sollen nicht nur Bohnenfrüchte tragen, sondern die Maispflanzen auch miteinander verweben.
Noch haben wir etwas Zeit. Es macht erst kurz vor der Regenzeit Sinn die Setzlinge zu pflanzen, damit sie gut wachsen. Aber um die Setzlinge kaufen zu können, werden wir entsprechende Gelder auftreiben müssen. Hier könnten wir Unterstützung brauchen.
Gewächshaus in der Testphase
Was die Gewächshäuser angeht, so haben wir erste Prototypen in der Testphase. Da wir uns qualitativ hochwertige aber sehr kostspielige Gewächshäuser aus Deutschland weder leisten können, noch befürworten, müssen wir auch hier kreativ werden. Bedingung: perfekte Stabilität, einfache Handhabung, und sie müssen die enorm starken Winde aushalten.
Ein Gerüst aus Rohren und halbrund tief in die Rohre versenkte Stangen bilden die Bogengänge, 2m lange, ebenfalls gesteckte Stahlstangen bilden die Querverstrebungen. Über die 9,5 Meter langen Bögen, welche jeweils eine Fläche von 6 Meter Breite überspannen, wird jetzt eine Plane aufgezogen. Dieser Test ist jetzt wichtig, um über die nächsten Monate die richtungswechselnden, hochwirbelnden Windkräfte am Prototyp zu prüfen. Erst wenn wir auf einer Testfläche von ca. 250 m² sicherstellen können, dass unser Gewächshaustyp den Anforderungen genügt, können wir im Mai in die Produktion gehen. Dann geht es um die schützende Bedachung von 1/4 ha Garten. Vorausgesetzt unsere Gewächshaus-Prototyp besteht den Stresstest, hätten wir eine um ein Vielfaches günstigere, lokale Lösung gefunden.
Nach dem Motto: „Wer nicht wagt, hat schon verloren“, gehen wir gemeinsam weiter Richtung konsequente Produktionssteigerung. Wir werden berichten.