Die Fotos, die uns Projektassitent Akor Fusheini Munkaila zwischendurch zugesandt hat, zeigen Felder mit prächtig dastehenden Sojapflanzen. Eine vielversprechende Aussicht, doch am Ende entscheidet die Ernte. Edith Lanfer war vor Ort und berichtet von den Fortschritten.
Vor zwei Wochen waren wir in Ghana. Wir wollten Projektleiter und Projektteilnehmer besuchen und hören, wie das Düngerprojekt gewirkt hat. Von der Projektleitung, mit der wir gleich zu Beginn unseres Besuches zusammensaßen, kam allerdings nur verhaltene Freude. Es lief alles vorbildlich – die Frauen haben in richtigen Reihen- und Pflanzabständen gesät, sie haben mehrfach gejätet und minutiös den Phosphatdünger an jedes Pflänzchen eingebracht. Die Pflanzen trieben nach der Düngerapplikation kräftig aus . . . dann hörte der Regen auf. Nach Wochen ohne Regen, mussten die Frauen um einen Totalverlust fürchten. Dann setzte der Regen wieder ein und die Sojapflanzen bildeten Schoten aus. Die Frauen der Anoshe Women Kooperative glauben, dass ohne die Dürreperiode noch mehr Schoten an den Pflanzen wären, umso gespannter sind jetzt alle auf die Ernte.
Nachhaltige Erntemethoden
Wichtig war und ist uns immer noch die nachhaltige Bodenverbesserung. Dazu gehörte die Einführung einer anderen Erntemethode. Anstatt der Einfachheit halber die Pflanzen samt Wurzelstock herauszureißen, sollen diese nun kurz über dem Boden abgeschnitten werden, damit die wertvollen, mit Stickstoff angereicherten Knöllchenbakterien der Leguminosen im Boden verbleiben. Aber wie dann ernten? Es gibt keine kräftigen Gartenscheren im Norden von Ghana, aber spezielle Sicheln. Und es gibt Precious und Mumin, die beiden Agrarassistenten, die unter Dr. Joseph Kudadam Korese von der Landwirtschaftlichen Universität Tamale, den Verlauf des Düngerprojekts beaufsichtigen. So erhalte auch ich, wie alle teilnehmenden Frauen, eine Schulung in Sichelschnitt. Gar nicht so einfach, die Sojastängel sind weitaus faseriger und holziger als z. B. Mais-oder Hirsestängel. Aber schon bald ertönen Freudenschreie der auf den Demofeldern übenden Frauen, sie haben den Dreh raus! Mithilfe von Familien- und Gruppenmitgliedern wird nun Feld für Feld abgeerntet werden können, die Sicheln werden weitergereicht. Und wir halten Sie auf dem Laufenden.
Nachhaltiger Sojaanbau in Ghana
Und noch ein Video aus Chereponi, Ghana ? ? Dass die Frauen die Sojapflanzen jetzt mit der Sichel abschneiden und ernten ist Teil des Düngerprojekts und ist eine langfristige Maßnahme zur Bodenverbesserung. Es ist harte Arbeit, aber es lohnt sich.
Posted by Sabab Lou on Donnerstag, 26. Oktober 2017
Kompostieren
Aber die Pflanzenrückstände im Boden zu belassen, ist nur ein Meilenstein wichtiger Bodenverbesserungsmaßnahmen. Sofort nach der Ernte werden wir mit der Kompostierung beginnen. Ein erster Workshop hat für großes Interesse und viele spezifische Fragen gesorgt. Die Frauen wollen die Fruchtbarkeit ihrer Äcker unbedingt weiter verbessern. Auch wenn wir mit dem Aufsetzen des Komposts erst nach der Ernte, gegen Ende November beginnen werden, so muss doch jetzt das Sammeln von Grüngut beginnen. Es wird nicht lange dauern, dann ist die Erde wieder trocken und dürr, und man wird jedes Blatt suchen müssen. Also sammeln und bündeln, um es vor dem Aufsetzen vor dem Austrocknen zu bewahren. Geschichtet mit den nun überall anfallenden Ernteresten, also dem Trockengut, wollen wir reichhaltige Komposterde herstellen, die von nun an jährlich auf die Felder gebracht werden soll.
Nun blicken wir hoffnungsvoll auf das Ernteresultat. Die neue Dreschmaschine steht bereit, und nach dem Dreschen können wir auch gleich die Ergebnisse messen. Bald. Ganz bald.