Die Folgen des Coronavirus für unsere Projektarbeit

Management-Trainees der Lufthansa Group unterrichten die Entrepreneurship Module im Gambischen Jugendprojekt. Auf Grund der weltweiten Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 mussten sie vorzeitig abreisen.

Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus. Mit teilweise schlimmen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen für die Menschen. Auch wir und die Studierenden im Jugend-Camp in Gambia haben die ersten Folgen des Virus schon zu spüren bekommen. Zum Glück noch nicht, weil wir oder sie erkrankt wären, sondern weil plötzlich personelle Unterstützung wegbricht.

Personelle Unterstützung fällt weg

Die Lufthansa help alliance gGmbH unterstützt das Gambische Jugendprojekt seit Beginn finanziell und personell. Abwechselnde Teams von drei bis fünf Lufthansa Management Trainees unterrichten seit Beginn der Ausbildung die Entrepreneurship Module. Das von Sabab Lou zusammen mit dem lokalen Management ausgearbeitete Curriculum wurde von den jeweiligen Teams selbständig vorbereitet und in 2-wöchigen Workshops auch unterrichtet (Blog „It’s about business“). 

In der vergangenen Woche mussten die Lufthansa-Abteilungen wegen drastischer Einsparungsmaßnahmen die in der unternehmensinternen Ausbildung verankerten Sozialen Einsätze im Ausland für 2020 absagen. Die Trainees sind am 17. März zurück nach Deutschland gereist, die weiteren geplanten Einsätze für 2020 wurden gestrichen.

Digitale Lösung für den Unterricht

Die Gambischen Lehrkräfte im Projekt, die die landwirtschaftlichen Module unterrichten, können nicht auch noch die umfassenden unternehmerischen Module erstellen. Doch die Trainees haben eine Lösung: Sie werden den Unterricht aufzeichnen. Via Video könnten die Trainees die Business-Module von der Ferne aus unterrichten. Dabei sollen die Gruppenarbeitskomponente und die Präsentationsaufgaben weitgehend erhalten bleiben, z.B. mit Video-Sequenzen oder anderen digitalen Botschaften, sozusagen digital-interaktiv. Eine Herausforderung für beide Seiten, aber ein mögliches Modell. Jedenfalls bis wieder persönlicher Unterricht stattfinden kann.

Corona-Infektionen in Gambia und Ghana gemeldet

Am 17. März berichtet das Gambische Gesundheitsministerium von einer ersten bestätigten Infektion, man versucht gerade den Infektionsweg nachzuverfolgen. Auch in Ghana sind die ersten bestätigten Fälle gemeldet, zum Glück derzeit noch in der weit entfernten Hauptstadtregion.

Wir hoffen, dass sich die Lage nicht so schlimm entwickelt wie hier in Europa. Noch funktioniert die Infrastruktur. In Ghana und in Gambia. Für den Fall, dass das Virus auch in den ländlichen Raum vordringt, bereiten wir uns vor. Wir führen verschärfte Hygienemaßnahmen im Camp ein und stocken Lebensmittelvorräte für Mensch und Tier auf, um Engpässe zu vermeiden.

Wir machen vorerst weiter

Wir verfallen nicht in Schock-Starre. Denn gerade die Menschen im ländlichen Raum haben schon genug Herausforderungen in ihrem Leben. Sie haben eine Chance verdient. Das heißt, so lange das Coronavirus noch nicht in den Projektregionen angekommen ist, werden wir, bzw. unsere Partnerorganisationen und die Jugendlichen im Camp, unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen, weiter produzieren und die Vertriebswege verantwortlich steuern. 

Auch erwarten wir im September die nächsten 40 Jugendlichen, für die wir Platz brauchen. Es muss also ein weiteres Gebäude mit 10 Schlafräumen gebaut werden. Wir brauchen mehr Klassenzimmer, Lagerräumen und medizinisch/soziale Betreuungsräume. Ein Food Processing Raum und eine Außenküche sind bereits in Arbeit. 

Wir werden die Situation vor Ort verfolgen und je nach Entwicklung verantwortungsvoll entscheiden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

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