Stiftungsratsmitglied Edith Lanfer war gerade auf Projektreise in Gambia und berichtet begeistert über den Zustand der Gemüsegärten.
Grün, soweit das Auge reicht – die Gemüsegärten blühen
Ich muss staunen, als ich die Gärten betrete. Bis in den hintersten Winkel sind die Beete bepflanzt mit Tomaten, Zwiebeln, Auberginen, Bittertomaten, Paprika, Salat, Chili. Auf den insgesamt 11 Hektar Gemeindegärten in Jumansar, Dutabullu, Chamen und Kalataba grünt es wie nie zuvor: 1.000 – 2.000 Kilo Tomaten ernten die Frauen derzeit in der Woche. Körbeweise herrlicher Salat.

Tomaten im Überfluss. Die Frauen verkaufen die frisch geernteten Tomaten auf dem nahe gelegenen Markt.

Mit der diesjährigen Ernte kann man zufrieden sein. Hier reifen gerade Zwiebeln in den Gemüsegärten heran.
Die Dorfbewohner haben ihre Produktion deutlich erhöht. Doch woher kommt der neue Ehrgeiz?
Verbesserung der Lebensverhältnisse
Die Verbesserung der Lebensverhältnisse ist sicher einer der treibenden Faktoren, welcher die Frauen motiviert in harter Arbeit immer mehr Gemüse anzubauen. Seitdem wir die solaren Bewässerungsanlagen 2011, 2012 und 2014 in den vier Dörfern errichteten, sind die Dorfbewohner zum ersten Mal nicht mehr abhängig von der kurzen Regenzeit. Die Frauen und Jugendlichen haben zum ersten Mal die Möglichkeit, ganzjährig Einkommen zu erzielen. Umgerechnet ca. 80 Euro verdienen die Farmerinnen seitdem im Jahr. Trotz der obligatorischen Abgabe zur dauerhaften Instandhaltung der Anlage, bleiben den Frauen und ihren Familien immer noch rund 50 Euro, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das mag für uns nach nicht viel klingen aber es ist ein Einkommen, welches sie nie hatten. Damit können sie das Schulgeld für die weiterführende Schule eines ihrer Kinder bezahlen, Reparaturen an den Häusern vornehmen oder dringend nötige Anschaffungen machen. Das motiviert. Es motiviert die Frauen auch noch letzte Brachflächen im Garten zu bewirtschaften und somit mehr Einkommen zu erzielen.
Zusammen mit der immer weiteren Optimierung von Pflanzzyklen, einer angepassten Fruchtfolge und verbesserten Anbaumethoden, blühen die Gärten üppiger denn je.
Doch es gibt einen Wermutstropfen.
Schmerzhafter Preisverfall
Das Geld was die Frauen mit ihrer harten Arbeit verdienen ist immer noch viel zu wenig! Die Tonnen Tomaten die zeitgleich im ganzen Land geerntet und verkauft werden führen zu einem schmerzhaften Preisverfall auf dem Markt. Die Frauen müssen teilweise 20 Kilo Tomaten für nur 50 Dalasi verkaufen – das entspricht etwa einem Euro!
Mittels Nahrungsmittelverarbeitung wollen die Frauen dem Preisverfall entgegenwirken. Gemeinsam haben wir die ersten Versuche gestartet. Doch ob sich Tomatensaucen und Ketschup verkaufen lassen, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.