Ein Mentorenprogramm für die gambischen Jugendlichen

Die erste Gruppe Auszubildender im gambischen Jugendprojekt hat nach nun eineinhalb Jahren Training nur noch 6 Monate vor sich, um sich auf ihren späteren Berufseinstieg vorzubereiten.

Sie sind mittlerweile landwirtschaftliche Profis geworden, wenngleich noch einige Unterrichtsmodule vor ihnen liegen. Ihre Abschlussaufgabe: einen umfassenden Geschäftsplan aufstellen für ihr zukünftiges Business.

Auch wenn sie in vielen unternehmerischen Modulen ausgebildet wurden, ist es nun an der Zeit ihrer ganz persönlichen Realität ins Auge zu blicken. Jetzt geht es um ihre Existenz. Wir lassen sie auch in diesem Abschnitt nicht alleine und haben ein Mentorenprogramm aufgelegt, welches die Jugendlichen in der präzisen Ausgestaltung ihrer Geschäftsidee unterstützt.

Für beide Seiten eine Herausforderung

19 Freiwillige aus der Lufthansa Group werden ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zuhören, nachfragen, ermutigen, korrigieren, unterstützen . . . Natürlich müssen auch diese Mentorinnen und Mentoren vorbereitet werden, damit sie ihre Aufgabe bestmöglich werden bewältigen können. Dazu haben wir, gemeinsam mit der help alliance, der Entwicklungshilfe-Organisation der Lufthansa Group, drei – virtuelle! – Workshops geplant.

Zwei Workshops haben wir bereits abgehalten. In einem ersten Workshop im November ging es um kritische Selbst-Reflektion aller Mentorinnen und Mentoren. Die Beweggründe, Wünsche und Erwartungen zu analysieren erschien uns wichtig, um lösungsorientiert und in ehrlichem Engagement unterstützen zu können. Ebenso ging es um die möglichen Herausforderungen, sowie die einzubringenden Kenntnisse und Talente eines jeden.

In einem zweiten Workshop im Dezember ging es um Landeskunde und die wirtschaftlichen Möglichkeiten in Gambia. Drei Berufsbildern haben wir uns insbesondere gewidmet, dem Gemüsebau, der Geflügelzucht und dem Food Processing. Eine wirtschaftliche Einschätzung der drei Geschäftsmodelle haben wir mit vielen, von den gambischen Jugendlichen zu eruierenden Fragen verknüpft, damit die Mentorinnen und Mentoren kritisch genaue Begleitung leisten können.

Diese drei Bereiche wurden im virtuellen Workshop genauestens erläutert

Eng begleitet zum beruflichen Erfolg

Erarbeiten müssen die Jugendlichen ihren Geschäftsplan schon selbst, aber eine Begleitung durch die Mentoren Gruppe erachten wir als sehr wichtig. Das Startkapital der Jugendlichen ist begrenzt, Fehlversuche können sie sich nicht leisten – darum ist eine durchdachte Planung existentiell. Wir alle wollen ihren beruflichen Erfolg.

Tja, und wie finden nun Mentee und Mentor zusammen?
Alle Lufthansa Freiwilligen haben ein kleines Video von sich gedreht, desgleichen werden die gambischen Jugendlichen wiederum von sich erstellen. Wir werden dann ein bestmögliches Match-Making initiieren . . . und dann geht´s los.

Es soll eine 1 : 1 Betreuung werden, dabei gehen wir davon aus, dass sich einige Jugendliche zusammenschließen werden und ein gemeinsames Unternehmen planen. Wir rechnen mit 15 – 20 Geschäftsplanungen. Mentee oder Mentee Gruppe werden in Email oder Whatsapp Kommunikation mit ihrer Mentorin oder ihrem Mentor arbeiten. Wir sind gespannt und auf alles vorbereitet, auch auf Misserfolge oder Frustrationen, eben deshalb die im ersten Workshop durchgeführte Reflektion.

Zwar ist die Erstellung eines Business Plans eine Examensaufgabe, aber es ist eben auch die wichtigste Grundlage für einen erfolgreichen Berufsstart. Nach nunmehr eineinhalb Jahren gemeinsamen Lernens und Zusammenlebens im Ausbildungscamp in Ballingho geht es jetzt für die Jugendlichen der persönlichen beruflichen Eigenständigkeit entgegen.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.