Soja-Anbau in Ghana: Der Boden braucht Nahrung

Seit 2011 unterstützen wir 450 Frauen und ihre Familien in Nordost Ghana beim Anbau von Sojabohnen. Doch die Erträge gehen kontinuierlich zurück und sind an einem Tiefpunkt angelangt. Nun ist entschiedenes Handeln angesagt. 

Es waren die nachlassenden Erträge, die uns veranlassten eine Kooperation mit der Universität Hohenheim einzugehen. Ein über vier Jahre laufendes Forschungsprojekt führte zu der bitteren Erkenntnis, dass es dem Boden an vielen wichtigen Nährstoffen mangelt. Dagegen müssen wir etwas tun. Wir müssen den Böden wieder Nährstoffe zufügen. Wir müssen düngen, denn sonst wird auf den Feldern der Anoshe Women im bitterarmen Nordosten Ghanas bald nichts mehr wachsen. Der Soja-Anbau ist die einzige Einkommensquelle für 450 Frauen. Familie und Dorfgemeinschaft eingerechnet, hängen über 7.000 Menschen von diesem Einkommen ab.

Ein trockenes Feld der Anoshe Women. Der Boden braucht Nahrung.

Um eine totale Verarmung der Böden zu verhindern, müssen wir die Felder dringend düngen. Das verursacht enorme Ausgaben. Dafür bitten wir Sie um Ihre Hilfe.

 Flash-Back – Was bisher geschah

Der Nordosten Ghanas zählt zur Savannenregion und liegt unmittelbar südlich der Sahelzone. Lediglich eine fünfmonatige Regenperiode unterbricht die lange Trockenzeit. In dieser Zeit wird auf den mageren Feldern der Nahrungsvorrat für ein Jahr angebaut. Doch die Subsistenzwirtschaft der Farmer im Nordosten Ghanas reicht kaum zum Überleben. Alltägliche Anschaffungen und auch Schulgeld werden buchstäblich vom Munde abgespart.

2011

120 Frauen aus vier Dörfern des Chereponi Distriks wollen ihre Armut nicht mehr hinnehmen. Sie finden Unterstützung in Familie Lambini Kombat und gründen die Anoshe Women Group. Der in Berlin lebende Sohn Cosmas Lambini spricht uns an,  und wir steigen in das Projekt ein. Die Ehemänner stellen ihren Frauen Felder zum Anbau von Sojabohnen zur Verfügung. Im Unterschied zur bisher betriebenen Subsistenzwirtschaft sind Sojabohnen sogenannte Cash Crops, d.h. zum Verkauf bestimmt. Sabab Lou gewährt ein Darlehen für Pflugdienste und Saatgut. Bedingung: die Erlöse gehören den Frauen!

2012

Die Gruppe hat sich auf 250 Frauen aus nun fünf Dörfern vergrößert. Wir stellen das Saatgut für sie bereit, ihre Felder werden mit einem gespendeten Traktor gepflügt. Wir gewinnen die Universität Hohenheim als Kooperationspartner für das Projekt „Nachhaltige Landwirtschaft in Nordghana“.

2013

Seit 2013 arbeiten jährlich vier Masterstudentinnen und -studenten während der Regenzeit in dem Projekt. Zielsetzung: Ertragssteigerung unter der Prämisse nachhaltiger Bodenbewirtschaftung. Die mehrjährigen Feldversuche mit unterschiedlichen Acker- und Pflanzmethoden sowie organischer und mineralischer Düngung führen zu einem ernüchternden Ergebnis: die Böden sind völlig ausgelaugt.

Gemeinsam diskutieren wir die Forschungsergebnisse der Studenten

2014

Immer mehr Frauen schließen sich dem Projekt an. Mit einem weiteren Traktor samt Pflug können nun Felder von 450 Frauen bestellt werden.

2015

Die Forschungsergebnisse der Hohenheim-Studentinnen und Studenten weisen einen akuten Phospormangel aus. 
Die Umsetzung erster struktureller Verbesserungen beginnen:

  • Die Frauen wählen Sprecherinnen und gründen die Anoshe Angels. Die Angels leisten einen wichtigen Beitrag zur Selbstverwaltung der Gruppe
  • Sorgfältige manuelle Feldbearbeitung vor der Einsaat gestartet
  • Wir lagern die Ernte ein und wollen sie später bei höheren Marktpreisen verkaufen. Leider ohne Erfolg, die erwartete Marktentwicklung bleibt aus.

 Der Boden braucht Nahrung

Grüne Sojapflanze

2016

Ein nachhaltiges Konzept zur substantiellen Bodenverbesserung entsteht. Die Hohenheim-Studentinnen und Studenten erarbeiten detaillierte Maßnahmen, um eine weitere Verarmung der Böden zu verhindern. Tierdung und Pflanzenreste sollen als organischer Dünger wieder auf die Felder gebracht werden. Doch die Maßnahmen mit organischem Düngematerial reichen nicht aus, um den Ernteertrag und damit das so wichtige Einkommen der 450 Frauen zu sichern. Der Boden braucht eine Vitaminspritze. Damit eine weitere Degradation der Böden gestoppt werden kann, muss den Feldern auch eine große Menge an Phosphatdünger zugefügt werden.

An dieser aufwändigen und kostspieligen Maßnahme mit mineralischen Dünger, die nicht nur Schwerstarbeit, sondern auch Verpflichtungen und Bedingungen enthält, beteiligen sich 273 Frauen. Der Durchschnittswert der vermessenen Felder ist etwas mehr als 0,7 Hektar pro Frau. Also ziemlich genau mit der Fläche eines Bundesliga-Fußballfeldes vergleichbar. In Summe sind es 188 Hektar Ackerfläche und Kosten von ungefähr 46.000 Euro. Oder 170 Euro pro Feld/Frau.

Um die Felder aller 273 Frauen flächendeckend zu düngen, bitten wir um Ihre finanzielle Unterstützung.

Spenden Sie jetzt und helfen Sie damit, die Zukunft von 273 Frauen und ihren Familien zu sichern: www.sabab-lou.de/spende-duenger/

Gruppe der Anoshe Women

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