Zum Interview von Paul Collier in der WELT vom 29. Januar 2016
Der englische Migrationsforscher kritisiert die Flüchtlingspolitik Merkels, insbesondere die bedingungslose Öffnung der Grenzen. Mit Blick auf Afrika bestärkt diese Politik die Sehnsüchte und Hoffnungen junger Menschen auf ein besseres Leben in Europa und treibt sie zur Flucht geradezu an, und das oft mit fatalen, ja tödlichen Konsequenzen, so Collier. Dabei sind sie praktisch chancenlos, als Wirtschaftsflüchtlinge anerkannt zu werden, sprich: Asylstatus zu erhalten: www.welt.de/wirtschaft/article151603912/Ist-Merkel-schuld-an-Fluechtlingskrise-Wer-sonst.html
Wir kennen die Situation afrikanischer Jugendlicher und ihre Träume aus nächster Nähe. Deshalb halten wir die Kritik Colliers für absolut berechtigt. Auch scheinen in der derzeitigen aufgeheizten Diskussion die Auswirkungen der gewaltigen Fluchtbewegungen auf die Herkunfts- oder Abwanderungsländer keine Rolle zu spielen. Gerade aber hier, meinen wir, muß man ansetzen, um ein weiteres Ausbluten vieler Länder in Subsahara-Afrika zu stoppen. Zugegeben, das ist ein mühevoller, zeitaufwendiger und kostspieliger Ansatz, nämlich: Arbeit und damit Einkommensmöglichkeiten schaffen in Afrika.
Die Stiftung Sabab Lou verfolgt diesen Ansatz. In den Dörfern, in denen wir zusammen mit den Bewohnern Arbeit geschaffen haben, ist die Abwanderung Jugendlicher in den letzten beiden Jahren deutlich zurückgegangen.