Gambisches Jugendprojekt wichtiger denn je

Mindestens 800 Gambiern in Deutschland droht die sofortige Abschiebung in ihre Heimat, dort erwarten sie Arbeitslosigkeit und mangelnde Zukunftsperspektiven. 

4.000 Gambier

von den derzeit rund 16.000 in Deutschland lebenden Gambiern sind als vollziehbar ausreisepflichtig eingestuft. Auch von den restlichen 12.000 werden die wenigsten Aussicht auf einen Asylstatus oder einen sonstigen Schutzstatus haben können. Derzeit liegt die Anerkennungsquote bei etwas über vier Prozent. Dr. Stefan Oswald, Leiter der Abteilung „Marshallplan mit Afrika, Flucht und Migration“ im BMZ verkündet am 18.4.2019 anlässlich des Besuchs eines mit Unterstützung seines Ministeriums geplanten Ausbildungszentrums, dass demnächst schon 800 junge Gambier ohne Aufenthaltsrecht in Deutschland in ihr Heimatland zurückgeführt würden. Und ja, wenn sie nur wollten, könnten sie es auch in Gambia schaffen (https://www.grts.gm/featured/german-ecowas-delegation-visits-gtti-mansakonko-lrr/, aufgerufen am 22.4.2019).
 
Ganz so einfach dürfte es nicht sein. Rund 150.000 gambische Jugendliche zwischen 13 und 30 Jahren sind bereits arbeitslos. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von nahezu 40 Prozent. Einige Tausend zurückgeführte Migranten würden zu einer erheblichen Mehrbelastung des Arbeitsmarktes führen. Dabei sind auch soziale Verwerfungen zu befürchten. Weiß man das in Berlin? Oder lässt man sich verführen von dem Gedanken, möglichst viele Illegale mithilfe einer kooperationswilligen gambischen Regierung kurzfristig abzuschieben.

Umso wichtiger ist nun die Umsetzung des Gambischen Jugendprojektes

gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Rural Development Organization RDO. Hier erhalten pro Jahr 80 Jugendliche die Chance eine zweijähre Ausbildung zu durchlaufen, welche ihnen neben notwendigen landwirtschaftlichen Kenntnissen auch ökonomisches Know-how vermittelt und sie so optimal vorbereitet künftig selbstständig zu leben und zu arbeiten. Ein während der Ausbildungszeit angelegter Fond bietet außerdem das Startkapital, nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung ein eigenes Unternehmen zu gründen. Gleichzeitig schafft das Projekt Perspektiven in der ländlichen North Bank Region Gambias und macht deutlich, wie dort erfolgreich Gemüsebau betrieben werden kann.

Die ersten Bauarbeiten haben bereits begonnen

und wir freuen uns, bald mehr von diesem Projekt, das wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort starten, zu berichten. Und bitte spenden Sie. So tragen auch Sie zum Erfolg des Projekts bei.

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